Verbesserung der Wohnbedingungen für Schülerinnen in Mae Sot
Anfang des Jahres reiste Eliza, Architektin und Freundin unseres Vereins, im Rahmen des Hands-On-Projekts der Stiftung Deutscher Architekten nach Mae Sot in Thailand. Die Stadt liegt rund 30 Kilometer von der Grenze zu Myanmar entfernt und ist Zufluchtsort für viele Familien, die vor den anhaltenden Konflikten in Myanmar fliehen. Gemeinsam mit weiteren Teilnehmenden unterstützte Eliza die Huay-Ka-Loke-Schule (auch bekannt als CDTC School), die Kindern aus unterschiedlichen sozialen und kulturellen Hintergründen Bildung und Unterkunft bietet.


Hintergrund zur Fluchtsituation in Myanmar
Myanmar wird seit Jahrzehnten von ethnischen Konflikten und politischer Instabilität geprägt. Seit dem Militärputsch im Februar 2021 hat sich die Lage weiter verschärft: Laut einem UN-Bericht wurden seitdem mehr als 5.350 Zivilisten getötet, darunter 2.414 allein zwischen April 2023 und Juni 2024. Die Gewalt hat Millionen zur Flucht gezwungen. Schätzungen zufolge sind seit dem Putsch etwa 184.600 Menschen aus Myanmar in Nachbarländer wie Thailand geflohen. Viele burmesische Kinder leben deshalb auch in Mae Sot, oft getrennt von ihren Eltern, mit der Hoffnung auf eine Zukunft in Sicherheit. Auch wenn Thailand ihnen Schutz bietet, sind sie als Geflüchtete leider weiterhin rassistischen Anfeindungen ausgesetzt.
Verbesserung der Wohnsituation außerhalb des Schulgeländes
Die Teilnehmenden des All-Hands-Projekts bauten die Schule um und haben sie mit recycelten Materialien erweitert, um den wachsenden Schülerzahlen gerecht zu werden. Neben ihrer Arbeit mit der Stiftung Deutscher Architekten wollte Eliza darüber hinaus einen weiteren Beitrag leisten und wandte sich mit einer Idee an uns. Da die Unterkunft der insgesamt 60 Jungen bereits von einer anderen Organisation renoviert worden war, lag ihr nun besonders das Wohnumfeld der Mädchen am Herzen. Gemeinsam setzten wir deshalb ein zusätzliches Projekt um, das die Wohnsituation der 89 dort lebenden Mädchen verbessern sollte. Die Mädchen leben außerhalb des Schulgeländes, etwa fünf Gehminuten entfernt, in einfachen Unterkünften, bestehend aus einem kleinen Haus und zwei Bambushütten. Diese befanden sich in einem stark sanierungsbedürftigen Zustand: es waren Löcher im Boden, das Dach war undicht, es gab zu wenig Platz und vor allem fehlten ausreichende und geeignete Matratzen für die Mädchen.
Insgesamt stellten wir 1.000 € für das Projekt zur Verfügung. Mit diesem Betrag konnte Eliza vor Ort 60 neue Matratzen sowie passende Strohmatten organisieren, ein dringend benötigter Beitrag, da es zuvor nicht genügend Schlafplätze für die neu aufgenommenen Mädchen gab. Die Matten dienen als Unterlage, damit die Matratzen nicht direkt auf dem Boden liegen müssen. In beiden Häusern wurden außerdem neue Böden verlegt, das Dach repariert und Regale aus Eukalyptusholz gebaut, auf denen die Matratzen tagsüber verstaut werden können.
Die handwerkliche Arbeit wurde von burmesischen Geflüchteten ausgeführt, die für ihre Arbeit fair nach thailändischem Mindestlohn bezahlt wurden. In nur vier Tagen haben sie großartige Arbeit geleistet. Unterstützt wurden sie dabei von den Mädchen selbst, die tatkräftig beim Aufräumen mithalfen, während die Jungs beim Ausladen der Materialien auf dem Schulgelände halfen.
Wir danken Eliza für ihren Einsatz vor Ort und der Stiftung Deutscher Architekten für ihre nachhaltige und direkte Arbeit in Mae Sot!





