Brillen für die Kinder in Milagros – bessere Sicht für eine positive Zukunft
Neben unseren Schulprojekten in Milagros und La Unión arbeiten wir seit letztem Jahr auch mit der Organisation Salud a la Escuela zusammen, um die gesundheitliche Versorgung der Kinder zu verbessern. Ein wichtiger Bestandteil dieser Zusammenarbeit sind Sehtests, die für viele Kinder in ländlichen Regionen wie Paya sonst unerreichbar wären.
Während unseres Aufenthalts reiste das Team von Salud a la Escuela nach Milagros, um die Sehfähigkeit der Schüler*innen zu überprüfen. Auch die vier Kinder aus der Schule in La Unión kamen für die Untersuchung dazu. Für alle war es das erste Mal, dass ihre Augen professionell kontrolliert wurden, denn bislang fehlten die finanziellen Mittel und Möglichkeiten für Sehtests oder Brillen.
Um die Kinder und Eltern gut auf das Thema vorzubereiten, startete der Tag mit einem kleinen Workshop. Dabei ging es nicht nur um den richtigen Umgang mit Brillen, sondern auch darum, ihren Nutzen im Alltag zu verstehen: Wie wichtig gutes Sehen für das Lernen ist, warum eine Brille das Leben erleichtern kann und wie wir gemeinsam verhindern, dass Kinder mit Brille ausgegrenzt oder gehänselt werden. Salud a la Escuela hat hier wunderbare Arbeit geleistet und den Kindern von Anfang an Mut gemacht. Aus der anfänglichen Nervosität wurde schnell Neugier, und spätestens beim Anprobieren der vielen verschiedenen Brillenmodelle war die Freude groß.


Am Ende des Tages stand fest, dass acht Kinder und zwei Lehrkräfte künftig eine Brille benötigen. Für einige reicht sie für den Schulalltag, andere werden dauerhaft darauf angewiesen sein. Gutes Sehen ist nicht nur eine Erleichterung im Alltag, sondern auch eine wichtige Grundlage für langfristig gesunde Augen. Daher erfüllt es uns mit großer Freude, den Kindern in Milagros, aber auch zukünftig weiteren Menschen, Sehtests und Brillen zur Verfügung stellen zu können.
Wie wichtig frühzeitige Diagnosen und Korrekturen sind, zeigt auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO): Weltweit leben mindestens eine Milliarde Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung, die hätte verhindert oder behandelt werden können. Gerade bei Kindern kann eine nicht erkannte Sehschwäche langfristige Folgen haben, von verzögerter sprachlicher, motorischer und sozialer Entwicklung bis hin zu geringeren schulischen Leistungen. Auch im Erwachsenenalter wirkt sich unbehandeltes schlechtes Sehen aus: durch geringere Chancen im Berufsleben, niedrigere Produktivität und ein höheres Risiko für psychische Erkrankungen wie Depressionen (WHO, 2023).
Wie groß die Auswirkungen auch im Schulalltag in Milagros sind, wurde uns erneut im Austausch mit Lorena, einer Sprachtherapeutin, bewusst. Einige der von ihr beobachteten Konzentrationsstörungen lassen sich vermutlich direkt auf unbehandelte Sehprobleme zurückführen.
Dass wir hier gemeinsam mit Salud a la Escuela helfen konnten, macht uns unglaublich dankbar. Mit jeder Brille, die jetzt getragen wird, wird der Schulalltag für die Kinder ein Stück leichter.
